Verwendungsmöglichkeiten
Lehm. Tolle Sache! Angeblich soll früher mal ein Mensch daraus gemacht worden sein. Hat aber irgendwie nicht recht funktioniert (wen wunderts, das Schnabeltier sei angeblich aus derselben Produktion). Das Modell war glaub ich fehlerhaft oder so und wurde samt seinem Weibchen, das er irgendwie aus sich rausgeschnitten haben soll (iiihhh!), verjagt. Ehrlich gesagt bin ich etwas skeptisch dieser Geschichte gegenüber, aber wie auch immer.
Lehm ist trotzdem eine gute Sache. Man kann ihn brennen und Ziegel oder Geschirr daraus machen, oder man geht wirklich back to the roots und belässt ihn einfach, wie er ist.
Eine besonders gute Erfindung war das Lehm-Heizelement. Eine Lehmplatte vermischt mit einem Armierungsmaterial wie z. B. Stroh. In die Platte werden Heizröhren eingelegt, solche, die auch für Bodenheizungen benutzt werden.
Das warme Wasser erwärmt die Lehmplatte und diese wiederum erwärmt, richtig an eine Wand montiert, uns.
Ein Produkt aus der Vergangenheit ,das zukunftweisend ist. Zu wenig beachtet, zu wenig genutzt, ein verkanntes Genie sozusagen …
Erfahrung
Als wir die Löffelburg erstürmt hatten und uns in dem alten Gemäuer einzurichten versuchten, standen noch diese Öl-Öfen herum, trockneten die Luft aus, stinkten vor sich hin und waren im Verbrauch unökologisch und unökonomisch. Was Neues musste her, aber was?
Da wir sowieso auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe umgestellt hatten, war es, vom Verbrauch betrachtet, klar, dass eine Niedertemperatur-Heizung rein musste. Also keine Radiatoren.
Aufgrund der Platzverhältnisse und der Art, wie das Haus gebaut ist, kam auch Bodenheizung nicht in Betracht (ist eh nicht besonders gesund). Nachdem ich lange recherchiert hatte, war klar: Lehm-Heizwände.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Lehm gleicht in besonderer Weise die Luftfeuchtigkeit in einem Raum aus. So sinkt die Luftfeuchtigkeit in der Löffelburg, auch während der Heizsaison, nie unter 55 % relativer Luftfeuchtigkeit.
Der Energieverbrauch ist minimal und die Heizkosten betragen ca. 1/5 der Öl-Öfen.
Den Holzroste habe ich vorbereitetund die Montage machte Urs Elsener aus Ennetmoos.
Nach dem Montieren der Heizelemente werden diese mit Lehm verputzt.
In einem Zimmer habe ich die Wand mit einem blau eingefärbten Kalk-Feinputz nachgearbeitet.
Nachteil (ja, ich sehe nur diesen einzigen)
An den Lehmwänden dürfen natürlich nicht einfach Nägel eingeschlagen werden. Die Gefahr eine darunterliegende Leitung zu treffen, ist zu gross. Auch wäre es ja nicht besonders sinnvoll, ein Bild an eine Lehmwand zu hängen, die dem Heizen dient.
Fazit
Die Lehmwand ist noch kaum verbreitet und wenig bekannt. Schade, denn es ist eine supergeile Sache.
- Luftfeuchtigkeit wird ausgeglichen
- Lehm wirkt antiseptisch
- Lehm filtert die Luft (nie wieder Fondue-Geruch am nächsten Morgen!)
- Die Kosten sind etwas höher als ein Radiator, aber der niedrige Stromverbrauch macht das wieder wett.
- Der Lehm kann immer wieder nachgearbeitet werden (andere Farbe, Körnung usw.)
- Der Nachteil, dass die Wand nicht verstellt oder behängt werden darf, ist für mich von geringer Bedeutung.
Wer sich dafür interessiert, findet bei der IG-Lehm www.iglehm.ch alle notwendigen Informationen.