Geschichte

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Die Herkunft des Namens «Löffelburg» lässt sich momentan nicht zweifelsfrei klären. Der Name taucht an verschiedenen Orten in der Schweiz und in Deutschland auf.

Für dieses Gebäude ist der Name ab dem Jahr 1652 gesichert.

Die Geschichte der Löffelburg reicht bis ins Mittelalter zurück.

Im Frühling wurden an den Balken, die das Haus ab dem ersten Stockwerk tragen, dendrochronologische Proben genommen. Auf diese Weise konnte dieser obere Teil auf das Jahr 1616 datiert werden. Das untere, gemauerte Erdgeschoss ist jedoch möglicherweise älter, da die Ersterwähnung auf das Jahr 1594 zurückgeht, und es eine – allerdings nicht ganz gesicherte – Aussage gibt, wonach das Haus bereits 1476 gestanden haben soll.

Spätestens ab 1652 gehörte das Haus zum Stift St. Michael zu Beromünster und wurde als St. Afra-Prund geführt.

1807 wurde die Löffelburg an den Nagelschmied Bernhard Brandstätter verkauft.


Chronologie

1476 Ersterwähnung  (Wallimann-Huber, Josef; Die Bürgergeschlechter von Beromünster, S. 55)

1594 Hans Heini Ott kauft die Löffelburg (Wallimann, Josef; Geschichte der Pfarrei St. Stephan Beromünster, 1954)

1630 Die Löffelburg geht an das Stift und gehört evtl. zu den Pfründen St. Peter und Paul  (Riedweg, M.; Estermann, M.; Geschichte des Kollegiatstiftes Beromünster, 1881)

1642 Die Löffelburg wird auf dem «Münster» Merian-Stich festgehalten.LB-003-019

1652 Wegen des zweiten Villmerger Kriegs wurde das bis dato als St.-Afra-Pfrund geführte Haus abgerissen, um einem Schanzgraben Platz zu machen. Der Kaplan wurde dafür in die Löffelburg einquartiert und diese vom Stift zur neuen St.-Afra-Pfrund erhoben. (StiAB_01.01.245 S.229 Absatz 2)

1764 Die Löffelburg entkommt dem Feuersturm des «Fläckebrand».

1789 Der Kaplan Franz Josef Dangel unterrichtet in der Löffelburg als «Normalschullehrer». (Wallimann-Huber, Josef; Die Bürgergeschlechter von Beromünster, S. 247)

1790 Die Löffelburg wird auf dem Hofmeister-Stich festgehalten.

LB-003-020w

1807 wird die St.-Afra-Pfrund aufgehoben und an den Nagelschmied Bernhard Brandstätter verkauft. (StALU ZF 2/1, Kaufsprotokoll, S. 126f.; Stiftsarchiv, Sigolter Fasz. 53.13; Pfarrer Xaver Herzog, Beromünster vor fünfzig Jahren, 1944, S. 14 Fussnote 40; Hörsch,W.; Wallimann, Josef; Geschichte der Pfarrei St. Stephan Beromünster, 1954)

1810 Bernhard Brandstätter heiratet Dorothea Grüter, die in der Löffelburg einzieht. (StALU ZF 2/11, Gültenprotokoll 1.10.1811; ZF 1/13, vorne eingelegt Inventur 1812)

1841 Nach dem Tod Brandstätters (1812) heiratet Dorothea den Metzger Karl Weber, der in der Löffelburg einzieht und hier eine Metzgerei einrichtet.

1851 Die Löffelburg geht an den Metzger Xaver Weber.

1867 Die Löffelburg geht an den Mühlewagner Jost Dangel.

1896 Die Löffelburg geht an den Musiklehrer Niklaus Matt.

1920 Die Löffelburg geht an Josef Meyer.

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Foto: Unbekannter Fotograf, die Löffelburg um 1920

1945 Die Löffelburg geht an Ignaz Kappeler.

1987 Die Löffelburg geht an die Erben des Ignaz Kappeler.

1996 Beim grossen Hochwasser von 1996 war auch die Löffelburg betroffen.

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2008 Die Löffelburg geht in den Besitz von D. und A. Good.

2012 Die Löffelburg geht in den Besitz von L. und G. Ungerböck-Mahler.

2016 Die Löffelburg geht in den Besitz der heutigen Burgherrin und des Burgherrn.

Ab 2017 begannen umfangreiche Umbauarbeiten.

Die Öl-Öfen wurden durch ein Lehmwand-Heizsystem ersetzt, Das Dach erneuert und der Dachstock in dem ursprünglich zwei kleine Wohnungen für Arbeiter der Tabakfabrik untergebracht waren, in eine werkstatt und ein Atelier umgebaut.

Da die Räume während des Umbaus und auch danach immer wieder anders genutzt wurden und werden, bekamen sie von Anfang an Nummern (R1 – R32), damit die Arbeiten mit den Handwerkern koordiniert werden konnten.

Hier einige Beispiele der Baudokumentation:

Link zur Baudokumentation R13