In der Löffelburg lebt, nebst dem Löffelburger, auch die Löffelburgerin. Sie ist eine Frau (so wird behauptet und steht es in ihrem Pass). Wie fast alle Frauen hat sie Wünsche.
Manchmal sind das Wünsche, die sich die Frau erfüllen möchte und zu deren Erfüllung sie vieles auf sich zu nehmen bereit ist. Besonders wenn sie ahnt, dass der Wunsch unbedingt nötig, total berechtigt und richtig, richtig klug ist.
Welche junge Frau träumte nicht von einem idealen Körper und liest von diesem oder jenem horrend überteuerten Wundermittel, wie dieser Superbody «in nur drei Wochen!» zu erreichen sei. Doch rasch stellt sich heraus, dass es damit nicht weit her ist. Nur ein leeres Portemonnaie, Ernüchterung und dazu noch drei Pfund mehr an den Füssen. Je.
Zu den Fleischeslüsten – jedenfalls der Löffelburgerin – zählt auch der innige Wunsch, sich einmal ein richtiges T-Bone Steak auf den sorgfältig mit Holzkohle eingeheizten Grill zu schmeissen. Doch auch hier erfährt Frau schnell, dass manchmal der Appetit grösser als der Hunger ist und dass sie nach dem genussvollen Verzehr drei Pfund mehr an den Füssen hat. Je.
Apropos Füsse! Frauen brauchen Schuhe! Sie geben Frauen das Gefühl der tiefen Befriedigung, der Welt in Sachen Geschmack und Stil überlegen zu sein, und sie brauchen auch nicht einmal bequem zu sein.Hauptsache, sie sind schön. Die Schuhe. Je.
Liebe Männer, es tut mir leid, aber ich masse mir an, zu behaupten, dass ihr falsch liegt, wenn ihr eure Frauen bezichtigt, zu viele Schuhe zu haben. Das geht gar nicht, denn wir brauchen sie: Sie sind die innige Freude an glanzlosen Tagen, sie geben unseren drei Pfund – je! – zu schweren Füssen Halt, sie bunten den Boden unter uns und umschmiegen unsere hübschen Ballen, Riste, Knöchel, Fersen, Fesseln, Waden. Je.
Der Löffelburger darf sich nächsten Sonntag gern seiner Kistenkamera widmen und muss womöglich allein spazieren gehen, denn ich weiss nicht, wie lange ich brauche, meine folgenden Paare Schuhe (die Imelda Marcos noch vor dem Frühstück ausgetragen hätte, sozusagen – der Herr Gemahl hat doch keine Ahnung!) inkl. Jahrgang zu inventarisieren:
- Schwarze Kastenschuhe (1989) – zum Pogotanzen
- Tewa-Wandersandalen (2004) – für Fliessgewässer-Abenteuer
- Hochzeitsschuhe (2008?) – damit das Ja leichter fällt
- Dunkelrote Regenstiefeletten (2009) – bei … … Regen?
- Hellgrüne Halbschuhe (ca. 2010) – der Frischekick
- Bunte Sommersandalen (2011) – die mit dem gewissen Etwas
- Design-Schuhe (ca. 2014) – für japanisch-stylishe Höhenflüge
- Trekkingschuhe (2014) – für Bergtorturen
- Gelbe Sneaker (2015) – besonders schleichfüssig mit pinken Sohlen und Bändeln
- Blaue Sneaker (2015) – besonders schleichfüssig mir roten Sohlen und Bändeln
- Winterschuhe dunkelrot (2016) – highly modisch
- Dunkelrote Boxerstiefeletten (2016) – schnürzpiepegal wofür
- Schwarze Halbschuhe (2017) – für den schnellen Alltag
- Winterschuhe schwarz (2018) – schneedicht gefüttert
- Lauf-/Joggingschuhe (2019) – Jaja, Glaube: auch eine Form, selig zu werden …
- Rote Samtschuhe (2019) – Tausendschön
Mmh. Da ist noch Luft für nach unten, oder nicht? Aber das Jahr hat ja erst begonnen!