Hier mal etwas zur Geschichte der Löffelburg.
Die dendrochronologischen Untersuchungen haben ja gezeigt, dass zumindest der ab dem ersten Stockwerk aufgehende Teil um 1616 erbaut worden ist. Nun ist es aber spannend zu wissen, welche Bauabschnitte sonst noch zeitlich festgemacht werden können. Dies ist mir – zumindest bei einzelnen Wänden oder Böden – vor allem dank Fundobjekten möglich gewesen.
Die «Bibliothek», in unseren Plänen OG1-R22 genannt, hatte, wie alle anderen Räume ebenfalls, eine bewegte Geschichte. Bei den Umbauarbeiten fand ich zwischen zweien der übereinanderliegenden Böden einen Basler Halbbatzen von 1717. So konnte ich zumindest festmachen, dass der darunterliegende, von starken Arbeitsspuren recht mitgenommene Boden vor dieser Zeit eingebaut worden ist. Ich vermute anhand des Aufbaus des Bodens sogar, dass es der originale von 1616 stammende Boden war. Der darüberliegende wäre dann irgendwann nach 1717 eingebaut worden.
Der Halbbatzen (2Kreuzer) ist eine Billonprägung und wurde in Basel geprägt.
Auf dem Foto: Münze des Johann Konrad von Reinach
Links: [A:MONETA NOVA . IOAN . CONR . D . G .1717 ( Auf einem gleichschenkligen Keuz das Wappen in zwei Teilen, nämlich des Bistums und der Familie)
Rechts: /R: + EPIS . BASILEENSIS . S . R . I . PRINCIPIS (Der doppelte kaiserliche Adler)
Bestimmung durch «Appel’s Repertorium zur Münzkunde des Mittelalters und neuerer Zeit; Erster Band 1820», Seite 139.