d’Aciel Arbogast

Aciel Arbogast, eigentlich Arbogast D’Aciel (Geburts- und Sterbedatum sind nicht bekannt), war nach seinen eigenen Worten (Inserat vom 8. Februar 1891 im «Luzerner Tagblatt»),  ein «Goldsucher, Schatzsucher, Scientist, Expeditopnist, Archaiologist, Kopfgeldjäger, Tierbändiger, und Occultist, allerlei Berg- und Seegängiger. Spreche jede Sprache und deute alle Zeichen! Tägliche Audienz nach dem Mittag im Hotel Schweizerhof Luzern.»[Tatsächlich ist er nie dort abgestiegen. Wahrscheinlicher ist, dass er an einem günstigeren Ort nächtigte und sich lediglich im Café des Hotels am Nachmittag «die Ehre gab».]

Die Schreibweise des Namens legt nahe, dass Arbogast der Vorname war. Ab 1887 taucht er jedoch verschiedentlich als Aciel Arbogast auf. Namensänderungen waren in dieser Zeit allerdings keine Seltenheit.

Seine Lebensdaten sind grösstenteils ebenso unbekannt wie seine Lebensgeschichte. Gesichert ist, dass er sich am 30. März zur Feier seines Geburtstages, wie Peter Kopp auf der Rückseite der CdV notierte, von diesem fotografieren liess. Nach den Unterlagen zu urteilen, weilte er vom Herbst 1905 bis im Juni 1906 in der Löffelburg bei Niklaus Matt und dessen Frau.

Bekannt ist, dass er archäologisch interessiert war und bei verschiedenen Ausgrabungen von Ägypten bis Norwegen dabei war. Ihm wird unter anderem auch die erste Erwähnung von Nienetwil zugeschrieben.

Um den und bis am 2. Oktober 1901 nächtigte er im «Hotel Kaiserhof» in Wien im Zimmer 42 und prellte dort eine Zeche von stattlichen 197Kronen. Am 6. Oktober war Arbogast D’Aciel («… auch der Schweizer Arbogast an der Bergung beteiligt… »

Aeroplane from Wilhelm Kress on the Wienerwaldsee. 3. October 1901

[Stadtarchiv Wien]) offenbar an der Bergung des Kress’schen Drachenfliegers auf dem Wienerwaldsee beteiligt. Das Wasserflugzeug  war dort am 3. Oktober bei einem Übungsflug gekentert und gesunken. Was Arbogast mit der Bergung zu tun hatte, ist nicht klar. Möglicherweise war er einer der Taucher, da er in den Küsten vor Alexandria bereits 1898 getaucht war.

 

CdV P. Kopp, 30. März 1906. Fotografie von Arbogast D’Aciel.

Die CdV trägt den Stempel des Fotografen Peter Kopp aus Beromünster. Auf der Rückseite vermerkte dieser: «Aciel Arbogast. Geburtstagsfoto am 30.3.1906. Bei  N. Matt, Löffelburg»

1939 sprach Arbogast an der jährlichen Versammlung der Archäologischen Gesellschaft zu Zürich, wo er um drei Kubikmeter bunkerraum bat, um seine Nienetwiler-Artefaktensammlung und das Archiv unterzubringen.

Das Foto von Arbogast fanden wir in unserem Archiv. Aufnahmedatum unbekannt. Wir vermuten die Glasplatte stammt aus den 20er Anfang 30er in seiner Zeit in Paris.