Das Bild «Gotthard» von d’Aciel Arbogast (180 x 70 cm, Farbe auf Gips) zeigt in seiner rauen Beschaffenheit und eindrücklich groben Art die Brutalität, mit der unsere Alpen für den Verkehr durchstossen werden. Wie zwei Fäuste umschliessen die Felsen die Tunnel, gleich zwei Händen. die jemanden zu erdrosseln suchen.
Arbogasts Bilder, die stets fotografiert und dann zerstört werden, sind zu Unrecht kaum bekannt. Aber sie sind eben nur als Fotografien überlebend, Mischwesen, quasi Geschaffene, jedoch nicht Vorhandene. Man könnte sich fragen, ob sie je existierten und ob alles nur Fake ist, der Künstler und der Fotograf die einzigen Zeugen, oder aber ein und derselbe sind. Die methodische Stringenz und der klare und ehrliche Stil, der sich durch die Werke Arbogasts zieht, sowie Hunderte dokumentierte Werke strafen solche Verleumdungen, wie sie immer wieder auflodern, jedoch Lüge.
Die an japanische Holzschnitz-Techniken erinnernde, jedoch mit einem Seitenschleifer produzierten Bilder werden ausschliesslich in Gebäuden, die abgerissen oder totalsaniert werden, direkt in die Wand geflext beziehungsweise gemalt. «Ich liebe Kunst, die dich wie eine Hure von der Seite anmacht – ‘wie wärs mit uns, Schätzchen?’. Es muss einen jucken und anwidern zugleich. Etwas muss hässlich, etwas muss schön sein. Was nicht berührt, ist Dekoration, was geschaffen wurde, um zu berühren, ist Kitsch», sagte unlängst Arbogast an einer Vernissage. Worte, die zu seinen Bildern passen und selbst in den Fotografien dieser vergänglichen Werke zu sehen sind.
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