Am Sonntag, 13. Juni, wird über drei wichtige Umwelt-Initiativen abgestimmt. Man braucht kein Wahrsager zu sein, um wissen zu können, dass sie samt und sonders abgelehnt werden.
Die geistigen Herumdümpler von der SVP und die neoliberalen Kräfte aus der Wirtschaft setzten in den letzten Monaten alles daran, dass es die notwendigen Neins gibt.
Was den Leuten aber natürlich nicht bis zu ihrem vor sich hin dämmernden Bewusstsein gekommen ist, ist dies: Sie tun uns einen riesigen Gefallen damit, denn in den nächsten Jahren werden sie Abermillionen dafür einsetzen müssen, um aufzuzeigen, dass sie tatsächlich die angebotene Selbstregulierung (Ha!) umsetzen. Die Werbekampagnen werden gewaltig sein und sie werden nutzlos sein, aber sie werden uns in der Kreativwirtschaft einen unglaublich luxuriösen Lebensstil erlauben. Sind wir zugleich noch bei den Grünen und politisch aktiv, wird das einfach der Himmel auf Erden, denn uns werden weder Argumente noch Forderungen noch Siege ausgehen.
In der Landwirtschaft
Die Konsumentinnen und Konsumenten wollen nachhaltigere Produkte. Sie werden immer dreister nachfragen, woher etwas kommt und wie es produziert wurde. Seit Frauen selbstständig denken dürfen und natürlich auch krampfhaft davon Gebrauch machen, fragen sie sogar nach der Herkunft von Rüebli oder Härdöpfu. Das zwingt die Chäppeliträger und Schweizerfahnenaufsautokleber zu erklären, weshalb sie das nicht liefern können. Eine Werbekampagne zu starten, in der die Aussage ist: «Wir haben eigentlich nichts Besonderes zu bieten, tun aber gerne so» ist zwar die Stärke der Bauernschaft, dürfte aber mit der Zeit an Wirkungskraft verlieren.
In jedem Chrachen und auf jede matschige kuhfladenbelegte Weide einen Holzverschlag von der Landi mit eigenen Produkten anzubieten, die teilweise 25 bis 30 % teurer sind als dasselbe Produkt in Bio beim Grosshändler, wird nicht reichen. Das Besondere ist längst nicht mehr das regionale Produkt, sondern das besondere Bioprodukt. Das Produkt mit einer Geschichte. Und die Geschichte «Wir haben alles nur im Rahmen des gesetzlich möglichen mit Giften angereichert, geschändet, kastriert, enthornt und gerupft» wird jedenfalls nicht ausreichen, um die Leute mit Begeisterung zu erfüllen.
Der Einfluss Parteiloser in den Gemeindegremien wird in den nächsten Jahren zunehmen. Auch das eine Frechheit, nicht wahr? Dass sich Menschen ohne Verbindung zum allgegenwärtigen Parteiklüngel erdreisten, Politik zu machen. Und dann auch noch auf Gemeindeebene! Jedenfalls werden diese Gören und Bengel immer öfters von der Stadt aufs Land ziehen und die entsprechende gentrifizierte bzw. stadtinfizierte linksversiffte grünkommunistische Meinung mitnehmen. Dazu gehört etwa auch der Wunsch, zweimal täglich mit sauberen – in Grossbuchstaben SAUBEREM – Wasser baden zu können. Die Forderungen werden dazu führen, dass immer mehr Gemeinden saubereres Wasser durchsetzen werden. Ja, es ist zu befürchten, dass in vielen Gemeinden sogar plötzlich das Bundesgesetz zur Wasserreinhalteverordnung durchgesetzt wird!
In der Wirtschaft
Gut, die Neoliberalisten, diese ganze rechtskonservative kapitalismusgesteuerte Räuberbande in den Krawattenchefetagen, die gerne mit teuren SUVs zeigen, wie scheissegal ihnen die Welt ist, sind noch nicht ausgestorben. Leider. Im Gegenteil. Der Kapitalismus ist eben eine geile Sache. Aaaaber! Es macht sich in ihren Reihen seit einigen Jahren eine Bewegung breit, die sich wie ein übles Geschwür in ihren verrotteten Gedankenwelten ausbreitet: sozioökonomische Verantwortung! Dies hat sogar zu so üblen Entwicklungen wie der Bildung einer Grünliberalen Partei geführt.
Und nicht nur das, weil die BMWs und anderen Dieselfresser zeigen müssen, dass sie sich gebessert haben (abermals Ha!), investieren sie in so sinnlosen Scheiss wie Elektrofahrzeuge.
Man hörte sogar, dass der eine oder die andere Öko-Berater und -Beraterin (‹tschuldigung: Öko-Berater*innen bzw. Öko-Berater _innen oder gar öko-Berater:innen) konsultierten. Aus freien Stücken!
Wie auch immer. Mir wird es eine Freude und grosses Vergnügen sein, diese scheinheilige Bande von Viehtreibern und Pouletzüchtern (ja ja und **** _ _ _ ::: ) mächtig auf meine nicht kupierten Hörner zu nehmen. Ich werde sie auf das behaften, was sie nun die ganze Zeit behauptet haben. Ich werde sie durch den gülleversifften Schorgraben hetzen, bis sie über das Mälerstüeli oder den Schlauch der Melkanlage stolpern und mit der Nase in ihrem eigenen Mist landen.
So werden wir das machen. Bis es ihnen verleidet, uns mit ihren falschen, aber sicher subventionierten Tränen in den Augen vorzujammern, wie wichtig sie für das Schweizerland seien und dass ohne sie nichts geht und sie nur arbeiten und arbeiten und immer ganz Arme seien und der mit feinem Steuergeld mitfinanzierte Massey Ferguson 7370 PL (Kosten ca. 200’000.- bis 230’000 Franken) wirklich wirklich wichtig sei, damit sie mit dem für ihren Betrieb absolut überdimensionierten Gerät möglichst schnell auf der Hauptstrasse zu ihrem 30 Kilometer entfernten Feld kommen.
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich mich darauf freue. Gut, ich würde mich noch mehr freuen, wenn alle Bauern linksversiffte grüne Ökospinner wären, aber man nimmt halt, was man kriegt.