Brief von Frau Brahimi an mich (kam per Mail, weil sie auf der Flucht ist)
Bitte ist es in Ordnung, auf Englisch zu kommunizieren? Ich habe Google Übersetzer verwendet, um Englisch zum besseren Verständnis in Ihre Sprache zu übersetzen.
Ich bin Frau Jamila Rabiatu Brahimi, eine Jemenfrau. Ich möchte wegen der anhaltenden Unruhen / Kriege im Jemen sowie der lebensbedrohlichen Angriffe von Al-Qaida-Kämpfern in Ihr Land umziehen. Ich habe meinen Mann während eines Angriffs auf unser Haus am 23. März 2019 an die kalten Hände des Todes verloren, um unsere Familie zu beenden. Ich war während des Kreuzfeuers nicht da. Ich war zur Untersuchung im Krankenhaus, als sie unser Haus angriffen, meinen geliebten Ehemann töteten und das Haus in Brand steckten. Ich habe Tränen in den Augen, wenn ich dir diese Mail schreibe. Er (mein verstorbener Ehemann) war ein sehr erfolgreicher Bauunternehmer in der Ölstadt Jemen und beschäftigte sich vor seinem frühen Tod privat mit Goldstaub und Goldbarren. Erwartungsgemäß hat er einen angemessenen Geldbetrag zurückgelassen, den ich in den Immobiliensektor, Reisen & Tourismus, Hotelmanagement und andere interessante Sektoren in Ihrem Land investieren möchte.
Wie Sie vielleicht wissen oder nicht wissen, haben die von den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union verhängten Sanktionen es nahezu unmöglich gemacht, hier im Jemen irgendeine Art von Investition erfolgreich durchzuführen oder sogar Geld von hier in andere Teile der Welt zu überweisen. Aus diesem Grund kontaktiere ich Sie mit großer Zuversicht in der Hoffnung, dass Sie mir helfen könnten, dieses Geld für Investitionszwecke in Ihr Land zu bringen:
Bitte ich würde gerne wissen, wie bequem es für Sie sein könnte, mir auf diese Weise zu helfen. Das gesamte mir zur Verfügung stehende Kapital beträgt neun Millionen Euro. Ich habe das Geld heimlich in einem Kofferraum eingesperrt und beim Roten Kreuz hier in Sanaa deponiert. Ich möchte Sie aufrichtig schriftlich bitten, die Sparbüchse freundlich anzunehmen. Dies liegt daran, dass wir nach dem Krieg von hier aus keine Banküberweisungen mehr durchführen können. Dies sind die Hauptprobleme, die mich jetzt beschäftigen. Ich werde Ihnen 20% des Gesamtgeldes als Vorteil für Ihre Hilfe geben.
Ich muss diese Chance nutzen, weil ich keine andere Alternative habe, als jemandem zu vertrauen. Ich kann mein Leben hier nicht riskieren, um ein Ende meiner Familienlinie zu vermeiden. Als Frau ist mein Mann tot. Ich verdiene ein anständiges Leben in einer friedlichen Umgebung. Ich werde in Ihr Land ziehen und das Geld in Übereinstimmung mit dem Gesetz, Ihrem Rat und Ihrer Unterstützung investieren. wir können zusammenarbeiten und erreichen.
Ich erwarte Ihre positive Antwort und werde Ihnen nach Erhalt Ihrer Informationen weitere Einzelheiten mitteilen.
Hochachtungsvoll,
Jamila R. Brahimi.
Meine Antwort, ging ebenfalls per Mail raus
Sehr geehrte Frau Brahimi
Für Ihr Vertrauen bedanke ich mich, und Sie haben mein Beileid für die toten kalten Hände Ihres Ehemannes. Möge Allah seine Mörder zerquetschen!
Ihr Angebot kommt ganz gelegen. Erst gestern schenkte mir Frances & Patrick Connolly 3,6 Millionen irische Pfund aus einem Lottogewinn. Zusammen mit den 20 % Ihrer neun Millionen hätte ich dann 5,4 Millionen. Dazu noch die 2,7 Millionen Dollar von Ali Safiq al Khut (Ölgeschäfte) und den Heiratsantrag von Elena – sie meint es wirklich ernst und ist verzweifelt, weil sie ohne mich und meine sexuelle Energie sterben würde. Zudem hat sie wirklich unglaublich schöne Brüste.
Ich könnte mir also ein wirklich schönes Leben machen.
Leider, liebe Frau Brahimi, lebe ich in der Schweiz und bin verheiratet. Das heisst ich kann keinen Spass haben und Ihnen nicht helfen. Von dem ganzen Geld ginge ein Grossteil ans Steueramt. Die Hälfte von dem, was übrigbliebe, ginge an meine Frau, die mich wegen Elena verlassen hat, und das kleine bisschen, das übrig bliebe, würden sich Elena und ihre Familie in Grosny krallen. Bald schon wäre ich mausarm und einsam, und Sie wären dann noch die einzige Person auf der Welt, die mir helfen könnte. Aber Sie wären dann auch mausarm, weil man Sie hier in der Schweiz bei allen Banken derart über den Tisch gezogen hätte, dass Sie sich gewünscht hätten (gewünscht hätten würden?), dass sie in den Armen Ihres Ehemannes gestorben wären. Denn als alleinstehende Flüchtlingsfrau in der Schweiz ist das Leben kein Zuckerschlecken.
Also, liebe Frau Brahimi. Ich kann Ihnen leider nicht helfen und will auch die 1,8 Millionen nicht. Ebenso wenig, wie ich die 3,6 Millionen von den Connollys oder die 2,7 Millionen von Alis Safiq möchte. Auch Elena und ihre schönen Brüste möchte ich nicht (nur ein ganz kleines bisschen). Mein Leben ist, wie es ist, und es würde mit den Millionen nicht besser.
Allerdings möchte ich Sie gerne mit Ahmad Ali zusammenbringen. Sie kennen ihn sicher, denn er wohnte im selben Haus wie Sie und hat am selben Tag wie Sie Ihren Mann seine Frau «an die kalten Hände des Todes verloren». Man glaubt es kaum, aber er hat mir vor wenigen Tagen geschrieben. Auch er hat viel Geld und würde mir 20 % abgeben. Und, es überrascht nicht, auch er hat sein Vermögen im Kofferraum eines Autos beim Roten Kreuz in Sanaa. Ich sende Ihnen seine E-Mail-Adresse, dann können Sie sich mit ihm absprechen.
Alles Gute für die Zukunft und schicken Sie mir mal eine Postkarte, wenn Sie in Lesbos sind.
Beste Grüsse
Simon
Foto: WikimediaCommons, lelebella