Köhlerei in Beromünster

Beweis für Köhlerei in Beromünster gefunden!

Bei unseren Recherchen zur Löffelburg stossen wir immer wieder auf spannende Informationen. So habe ich gestern in Walimann 10. Lieferung, Seite 121, Folgendes gefunden: «… So wollte er am 20. Juni 1805 im Herlisberger Wald zehn Fuder Stöck austun; doch wurden ihm nur die üblichen vier Fuder bewilligt und zugleich durch den Weibel verboten, in oder bei den Wäldern Kohlhaufen zu machen.»

Das teilt uns nicht nur etwas über einen ehemaligen Besitzer der Löffelburg, nämlich den Nagelschmied Bernhard Brandstetter, mit, sondern auch, dass zumindest bis 1805 in Beromünster geköhlert wurde.

Wo mochte der Kohlplatz gelegen haben?

Bedenkt man, dass Brandstetter nicht der einzige Nagelschmied in Beromünster war – auch sein Vater Johann Niklaus Leonz Brandstetter war Nagelschmied –, sondern noch einige Schmiede hier wirkten, kann man sich in etwa vorstellen, wie viel Holzkohle zu der Zeit benötigt wurde. Alleine das Schmieden von Zehntausenden von Nägeln, die für den Wiederaufbau des Fläckens nach dem verhehrenden Brand von 1764 benötigt worden sind, müssen Unmengen an Holzkohle verschlungen haben. Wo haben all die Kohlplätze gestanden?

Aus meinen Gesprächen mit den Köhlern aus dem Entlebuch und auch meiner Erfahrung aus der Archäologie weiss ich, dass Holzkohle nicht verrottet. Reste dieser Kohlplätze können also anhand der noch herumliegenden Holzkohle gefunden werden. Diese liegt, nur von wenig Humus bedeckt, noch immer im Waldboden. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der letzte Köhler dort die «Löschi» weggeräumt hat.

Es würde sich bestimmt lohnen, einmal eine Begehung zumindest des Herlisbergerwaldes zu machen!

Quellenangabe: Wallimann, 10. Lieferung, Seite 121