PROJEKT BATTY

Die Löffelburg-KI oder wie man Gleiches mit Gleichem heilt

Das Wort KI ist in aller Munde, doch kaum jemand weiss, worum es geht. KIs helfen uns jeden Tag, doch kaum jemand merkt etwas davon. KIs manipulieren und trainieren uns jeden Tag, doch kaum jemand kriegt etwas davon mit. Dem wollen wir Abhilfe schaffen, und du kannst dabei sein!

Stell dir vor, du chattest da mit jemandem in einem Forum, diskutierst auf Twitter oder bei Facebook – und stell dir vor, dass du nun dahinterkommst, dass du gar nicht mit Menschen gechattet hast, sondern mit Maschinen. Und nichts gemerkt hast! Kämst du dir nicht ein wenig komisch vor? Muss es nicht: Komisch vorkommen sollte es dir nur, wenn du eine Viertelstunde lang mit einer Hotline telefoniert hast, ohne zu bemerken, dass es eine KI war! («… Das mit der «KI» ist so eine Sache. Es handelt sich ja mitnichten um irgendwas «intelligentes». In Fachkreisen firmiert das alles unter Machine Learning (ML), und hier im speziellen Deep Learning mit Neuronalen Netzen.)

Tatsächlich ist es aber so, dass heute Abertausende Chatbots und virtuelle persönliche Assistenten (VPA), Millionen von Gesprächen führen. Nicht mehr nur im Internet, sondern auch per SMS, E-Mail oder gar am Telefon. Chatbots sind Dialogsysteme, die selbstständig mit Menschen (oder anderen Systemen) kommunizieren können. Je grösser die Datensätze, auf die sie zurückgreifen können, desto individueller, besser und «eloquenter» können sie kommunizieren.

So soll es mittlerweile Chatbots geben, die am anderen Ende der Leitung bei Sorgentelefonen «sitzen». Du wirst einwenden: «Sag das nicht den Leuten, Mann, sonst ruft da nie wieder einer an!» – Denkste! Das geschieht schon jeden Tag.

Aber wenn es denn so ist, dass wir überall mit diesen künstlichen Intelligenzen, diesen digitalen Robotern zu tun haben, wäre es dann nicht ein Segen für die Menschheit, wenn wir, Herr und Frau Muster, auch unsere KIs hätten? Eine, die sich für uns in Chats dem Shitstorm irgendwelcher in Russland programmierter Trollbots aussetzt oder für uns mit der Service-Hotline telefoniert? Also all das tun würden, wo in absehbarer Zeit sowieso kein Mensch mehr sitzt?

Irgendwann würden nur noch die KIs diskutieren, und wir Menschen wären wieder frei.

Schöne neue Welt!

Und darum startet das Kantonsmuseum Luzern Löffelburg (KMLL) das KI-Projekt «BATTY» und lädt alle Interessierten ein, dabei mitzumachen:

BATTY (engl.: englisch «verrückt») spielt natürlich auf Roy Batty an, den Replikanten aus dem Neo-noir SF-Movie «Blade Runner». Das Zitat: «Quite an experience to live in fear, isn’t it? That’s what it is to be a slave.» soll hier ein bisschen Ansporn geben …

  • Wir programmieren eine KI für Diskussionen auf Foren und Chats.
  • Der Bot soll an die persönlich präferierten Argumente angelernt werden können und im Netz dann überall Diskussionen für uns führen können.
  • Es ist unser Wunsch, dass das Programm Open Source und damit kostenlos und für alle zu haben ist (also für die «Guten» und die «Bösen»).
  • Das Programm sollte einfach zu programmieren und zu bedienen sein.
  • Jeder soll so einen pkb (personal kommunikation bot) sein Eigen nennen können. 2025 sollen nur noch Bots miteinander im Netz kommunizieren.

DENN: Wenn einmal ausser einiger weniger Egomanen niemand mehr persönlich in diesen Foren und Chats diskutiert, haben wir Menschen endlich wieder Zeit, uns höchstpersönlich auf ein Bier zu treffen und uns Auge in Auge miteinander über die Vorteile von diesem oder jenem zu unterhalten oder Themen zu diskutieren und uns, wenn es sein muss, auch wieder einmal gegenseitig anzubrüllen. Und vielleicht fällt dabei auch mal das Wort «Depp!», aber nur, um einer Entschuldigung Platz zu machen, weil man sich hat gehen lassen.

Kurzum und ohne langes Plappern: Das Kantonsmuseum Luzern hat im Sinn, die Welt zu retten!

Und während wir dieses Meisterstück vollbringen, wollen wir zwei weitere Chatbots programmieren – einen «guten» und einen «bösen». Wenn diese fertig angelernt sind, werden wir sie in einer öffentlichen Vorführung miteinander  über ein bestimmt weltbewegendes Thema diskutieren lassen.

Wenn die grossen Konzerne dies gesehen haben, erkennen sie natürlich sofort (zwinkerzwinker), dass es eine ganz neue Entwicklung geben muss, die dieses Mal ohne Verarschung stattfinden wird.

Wenn du Programmierer bist, wenn du dich mit Kommunikation auskennst, wenn du Zugang zu Ressourcen hast (insbesondere zu Cloudspeichern, digitalen Team-Arbeitsplattformen oder Geld), wenn du das Projekt unterstützen möchtest oder mithelfen willst, dann bist du willkommen. Wir stehen noch ganz am Anfang, vieles kann sich noch ändern, aber wir freuen uns auf ein tolles Projekt!

Alle Projektinformationen: Projekt BATTY